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Interviews aus dem Schiedsrichterwesen

  • 15.07.2024
  • Geschäftsstelle
  • NEWS 5V5

Interview mit Pelle

Wer seid ihr und woher kommt ihr? Wie seid ihr zum Basketball gekommen?

Ich bin Pelle Weiß aus Göttingen. Ich bin 18 Jahre alt und werde kommendes Schuljahr mein Abitur absolvieren. Basketball ist schon immer ein sehr großer Teil meines Lebens und vor allem die Schiedsrichter:innen faszinieren mich sehr. Man könnte mich gut als „Hallenkind” bezeichnen, da ich meine Wochenenden eigentlich immer in der Halle verbringe, ob es beim Selberspielen, beim Coachen, beim Pfeifen oder bei der BBL am Kampfgerichtstisch ist. Schon früher habe ich mich immer freiwillig für das KG gemeldet, da es mir (unüblicherweise) großen Spaß bereitet (hat). Abgesehen von Basketball spielt Musik auch eine Rolle in meinem Leben, da ich in verschiedenen Big Bands Trompete spiele. Ansonsten verbringe ich gerne Zeit mit meiner Familie, insbesondere mit meinen drei großen Schwestern. Das Schuljahr 2022/23 verbrachte ich in den USA, wo ich ebenfalls viel Basketball gespielt habe und daneben viele weitere, wertvolle Erfahrungen machen durfte, an denen ich als Person sehr gewachsen bin.

Wie lange pfeift ihr schon und in welchem Kader seid ihr? Wie war euer Werdegang bis dahin?

Ich habe meine Lizenz 2019 erhalten und pfeife seitdem wöchentlich Spiele. Durch Corona und mein Auslandsjahr war ich gezwungen, immer mal wieder eine Saison auszusetzen, aber seit dieser Saison bin ich wieder voll drin und plane nun kontinuierlich und ohne Pausen Spiele zu leiten. Mir hat das Pfeifen von Anfang riesengroßen Spaß gemacht und es wurde früh klar, dass ich auch gerne mal höher pfeifen möchte. Dank der tollen Ausbildung und der zielorientierten Förderung und Unterstützung seitens Armin Gellert und Frowine Gätjen, bin ich optimistisch, dass mir dies in hoffentlich naher Zukunft gelingt. Die Beiden hatten, sogar schon Jahre bevor des Erhaltens meiner Lizenz, bei jeder Frage eine passende Antwort parat und schauten sich in ihrer Freizeit auch gerne Spiele an, um mir im Anschluss wertvolles Feedback und mögliche Verbesserungsvorschläge zu geben. Ich bin fest davon überzeugt, dass mir dies ungemein bei meiner Entwicklung half. Kommende Saison werde ich nun auch im Oberliga Herren Kader Spiele leiten dürfen.

Warum seid ihr Schiedsrichter*in geworden?

Ich spiele schon mein Leben lang Basketball und liebe diesen Sport. Schiedsrichter sein hat mich interessiert, da ich durch Gespräche mit verschiedenen Schiedsrichter:innen so ein wenig in die “Bubble” geraten bin. Daher habe ich mich für einen Lehrgang bei Frowine und Armin angemeldet. Basketball war, wie gesagt, schon immer ein sehr großer Teil meines Lebens und insbesondere Schiedsrichter:innen haben mich schon immer fasziniert. Zum einen macht es einfach unglaublich großen Spaß, Spiele zu leiten und es hat eine Menge mit Fairplay und Gerechtigkeit zu tun – beides ist mir sehr wichtig. Zudem war es damals für mich sehr attraktiv, eine andere Seite des Spiels kennenzulernen und eine andere Perspektive als die des Spielenden einzunehmen. Hinzukommend habe ich mein Augenmerk mit der Zeit immer mehr auf die Schiedsrichter:innen gerichtet, während ich ein Basketballspiel geschaut habe. Dies führte letztendlich dazu, dass ich unbedingt selbst mal in dieser Position sein wollte.

Was ist euer Ziel?

Kurzfristiges Ziel: 2. Regionalliga Langfristiges Ziel: Bundesliga, Euroleague

Wie war es bei JtfO für euch?

Jugend Trainiert war eine tolle Zeit! Die Möglichkeit, von den besten Schiedsrichter:innen Deutschlands zu lernen und gecoacht zu werden, war eine einmalige Erfahrung, aus der ich als Schiedsrichter sehr viel mitnehmen konnte. Jeden Tag unzählige Spiele mit verschiedenen Kollegen zu leiten, war zwar anstrengend, aber vor allem spaßig. Anschließend dann Feedback von den genannten Schiedsrichtercoaches zu erhalten, war super wertvoll, da ich somit die Gelegenheit hatte, das erhaltene Feedback im darauffolgenden Spiel direkt umsetzen konnte. Am letzten Abend dann noch die Nominierung für ein Finalspiel zu erhalten, war unglaublich und einzigartig. Ich war natürlich sehr aufgeregt, aber sobald das Spiel losging, habe ich versucht, den Moment zu genießen. Diese einmalige Erfahrung hat definitiv Lust auf mehr gemacht!

Was wünscht ihr euch für die Zukunft als SRin?

Zunächst wünsche ich mir viele spannende und hochklassige Spiele, diese machen einfach am meisten Spaß zu leiten! Hinzukommend ist es mein Ziel möglichst schnell, möglichst hoch zu pfeifen, da mir neue Herausforderungen auf dem Spielfeld jedes Wochenende aufs Neue sehr gefallen. Zuletzt hoffe ich, dass die SR-Community weiterhin wächst und ich in der Zukunft noch mehr tolle Menschen über das Pfeifen kennenlernen darf!

Habt ihr Tipps für junge SRin?

Der erste Tipp wäre einfach Mut zu haben, Entscheidungen zu treffen. Die Entscheidungsqualität spielt hierbei erstmal eine eher nebensächliche Rolle. Des Weiteren solltet ihr eure Kolleg:in oder falls andere Schiedsrichter:innen zugeschaut haben, gerne auch diese nach Feedback fragen - das hilft immer und bringt einen wirklich voran! Außerdem sollte man versuchen, seine Ziele möglichst klar und offen zu kommunizieren, um möglichst schnell und viel gefördert zu werden. Und zu guter letzt: Hab Spaß während des Pfeifens. Es wird immer Spiele geben, wonach man sich fragt, warum man diesen Job überhaupt übernimmt, aber die spannenden und spaßigen Spiele überwiegen definitiv!